Der Langweile entfliehen.
Ein grauer Tag, irgendwo in einer großen Stadt. Ein Mädchen langweilt sich und sehnt sich nach Abenteuern. Plötzlich fällt der namenlosen Heldin des Buches ein roter Stift auf, der auf dem Boden ihres Kinderzimmers liegt. Sie hebt ihn auf, beginnt zu zeichnen und stellt fest, dass der Stift besondere Kräfte hat: Mit ihm lassen sich die ersehnten Abenteuer buchstäblich ausmalen. Und diese Reise voller Wunder und Gefahren hat es in sich. Bemerkenswert ist, dass das detailreich illustrierte Buch seine fesselnde Geschichte ohne ein einziges geschriebenes Wort erzählt.
Von Zeit zu Zeit.
Die Zeit hat immer zwei Gesichter. Die antiken Griechen unterschieden die objektiv messbare Zeit (Chronos) und die subjektive Zeit des rechten Augenblicks (Kairos). Isaac Newtons Begriff der „absoluten Zeit“ galt in den Naturwissenschaften lange als in Stein gemeißelt, bis Albert Einstein seine Spezielle Relativitätstheorie formulierte. Und Philosophen aller Epochen verknüpften auf die eine oder andere Weise die Zeit mit dem menschlichen Bewusstsein.
So weit, so erwachsen. Doch auch Kinder, denen Poeten gern nachsagen, sie lebten glücklich allein im und für den Augenblick, haben ein Gefühl und ein Bewusstsein für die Zeit. Eines, das von den Erwachsenen oft unterschätzt wird. Sei es das Gefühl von Langeweile, seien es die Empfindungen von Geduld und Ungeduld, der Beginn und das Ende von etwas und schließlich selbst die Frage nach dem Tod.
Wir haben einige Kinderbücher ausgewählt, die sich mit solchen Fragestellungen rund um die Zeit beschäftigen. Ihr Inhalt speist sich weniger aus den Definitionen, die Erwachsene von diesen Begriffen aufgestellt haben, sondern aus den Vorstellungen, die Kinder mit ihnen verbinden.
Aaron Becker